Gewinn für den Naturschutz

Auch wenn es angesichts der Baustellen am Wurmberg auf den ersten Blick nicht so aussieht: Durch zahlreiche Naturschutzmaßnahmen stellt die Wurmbergseilbahn sicher, dass die Natur vom Skigebietsausbau am höchsten Berg Niedersachsens profitiert.

Bergwiese am Wurmberg

Insgesamt wurden am Wurmberg für das Ausbauprojekt 16,5 Hektar Wald gerodet. Davon entfielen 11,5 Hektar auf die Erweiterungen der Skipisten, 1,0 Hektar auf die Fläche für den Speichersee und 3,5 Hektar auf die Parkplatzerweiterung und sonstige Anlagen. Bei den Rodungsflächen handelt es sich auf 12 Hektar um arten- und strukturarme Fichtenmonokulturen und nur auf 4,5 Hektar um ökologisch wertvolle, naturnahe Fichtenwälder.

Ausgleichsmaßnahmen

Als Ausgleich für diesen Eingriff finanziert die Wurmbergseilbahn folgende Maßnahmen:

  • Herausnahme von 5,5 Hektar Wald am Wurmberg aus der forstwirtschaftlichen Nutzung – hier wird sich langfristig Bergurwald entwickeln.
  • Unterpflanzung von 10,5 Hektar strukturarmer Fichtenforste am Wurmberg mit heimischen Laubbäumen und somit ebenfalls Umwandlung im Sinne des Naturschutzes. Auch das Windwurfrisiko dieser Bestände wird dadurch vermindert.
  • Ankauf und Aufforstung von 16,5 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche (Äcker und Weiden) mit naturnahem Laubwald an anderer Stelle im Landkreis Goslar.
  • Anbringung von 60 Nistkästen am Wurmberg, so dass höhlenbrütende Vögel heute mehr Nistmöglichkeiten vorfinden als vor der Waldumwandlung
  • Renaturierung von 25 Hektar Moorwald durch Wiedervernässung an anderer Stelle im Harz (unter finanzieller Beteiligung der Wurmbergseilbahn)
  • Auch weitere ökologische Maßnahmen der Niedersächsischen Landesforsten werden unterstützt, z.B. die Schaffung von Bergwiesen im Goslarschen Grund zwischen Braunlage und Zorge.

Schützen schon während der Bauzeit

Schon während der Baumaßnahmen kam erhöhte Sorgfalt zum Tragen. Beispiele hierfür sind erhöhte Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz des Grund- und Oberflächenwassers sowie der verschiedenen Schutzgebiete oder der kompletten Rückbau der Baustraßen nach Beendigung der Baumaßnahmen. Sämtliche Rodungsmaßnahmen wurden außerhalb der Setz- und Brutzeit durchgeführt, zudem wurden weitere Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um die Schädigung von Wirbeltieren, insbesondere Vögeln und Fledermäusen, zu vermeiden. Zudem wurde eine ökologische Baubegleitung und -abnahme sämtlicher Baumaßnahmen durchgeführt. Offenbodenflächen wurden zum Schutz vor Erosion mit Bergwiesenheu oder Grassoden abgedeckt, so dass sich vor allem auf den neu geschaffenen Skipisten naturschutzfachlich wertvolle Offenlandbiotope einstellen können.

Die Bewirtschaftung und Pflege der bestehenden und neu angelegten Skipisten am Wurmberg wird zudem unter stärkerer Berücksichtigung ökologischer Aspekte neu ausgerichtet, verbunden mit einem zehnjährigen Monitoring der Vegetationsentwicklung – so wird auch für die bereits bestehenden Skihänge eine naturschutzfachliche Aufwertung erzielt, ohne dabei deren Nutzungsfähigkeit für den Wintersport zu beeinträchtigen.

Für den Speichersee wurde ein Befüllungskonzept entwickelt, das vorsieht, nur in Phasen mit hohem Durchfluss Wasser aus der Warmen Bode zu entnehmen. Auf diese Weise sollen künstliche Niedrig-wasserstände vermieden werden, die zur Schädigung von Wasserorganismen führen könnten.

Fazit: Unter dem Strich ein Plus an ökologisch hochwertigen Flächen

Durch die Bemühungen der Wurmbergseilbahn, die Umweltauswirkungen des geplanten Vorhabens möglichst gering zu halten, konnten viele potentielle Beeinträchtigungen erheblich gemindert oder vermieden werden. Bei der Umsetzung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wurde darauf geachtet, dass alle Maßnahmen als naturschutzfachlich sinnvolle Projekte im Landkreis Goslar realisiert werden und ein Großteil unmittelbar vor Ort stattfindet. Zwar kam es durch die Umsetzung des Skigebietsausbaus zu Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft, diese wurden jedoch durch die mit einem hohen finanziellen und organisatorischen Aufwand realisierten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zielführend und fachgerecht kompensiert. Die Gesamtfläche des Waldes im Landkreis Goslar wird nach Durchführung aller Maßnahmen ebenso groß sein, wie bisher und darüber hinaus werden weitere Flächen in erheblichem Umfang ökologisch aufgewertet.

Alle vorgesehenen Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung und Kompensation der Eingriffe lassen sich die Vorhabenträger in Summe rund 1,0 Mio. Euro kosten.